Körperlicher und emotionaler Schmerz sind sehr oft miteinander verbunden. Nicht selten sind körperliche Symptome ein Hinweis darauf, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Leider dauert es oft recht lange, plötzlich auftretende Symptome im Zusammenhang mit einem schwierigen oder belastenden Ereignis zu erkennen.
Wenn ich einen Unfall habe, mir das Bein oder den Arm breche, ist es logisch, das ich Schmerzen habe, aber ich habe auch die Gewissheit warum und wieso.
Eine Operation, die richtigen Medikamente und Physiotherapie werden das schon wieder hinbekommen. Auch bei einer Grippe sind Symptom und Ereignis nachvollziehbar. Schwieriger wird es bei emotionalem Schmerz. Liebeskummer, Trauer, Einsamkeit, Job Verlust, finanzielle Sorgen, Angst vor der Zukunft und stetige Streitigkeiten werden sich, wenn sie emotional nicht mehr verarbeitet werden können, als körperliche Symptome sichtbar / wahrnehmbar machen. Jedoch passiert das nicht sofort. In den meisten, mir bekannten Fällen, ist es ein schleichender Prozess. Nicht immer ist es möglich, die Situation so zu verändern, dass emotionaler Frieden hergestellt werden kann. Hier ist es aber von grosser Bedeutung, wie ich dann mit dem Schmerz umgehe. Natürlich kann ich Medikamente konsumieren, um den körperlichen Schmerz zu dämpfen, das mache ich genau so. Aber der wichtigste Aspekt ist, dass ich eine innerliche Stärke aufbaue. Wenn ich diese Kraft in mir aufgebaut habe, wird der emotionale Schmerz zwar nicht sofort verschwinden aber er gibt mir Handlungsspielraum. Diese Kraft stärkt mir den Rücken und richtet mich wieder auf. Entscheidungen werden dann nicht mehr aus Schmerz und Verletztheit heraus getroffen, sondern gezielt auf die eigene Persönlichkeit und meine Wünsche und Ziele abgestimmt. Es wird zwar immer noch weh tun, aber mit der Gewissheit in der Seele das man es schaffen wird.