Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Ängsten. Angst entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel der Umstände, in die man geboren wird, in denen man sich befindet, erlebt oder erfahren hat. Um vor etwas oder jemandem Angst zu bekommen gibt es verschiedene Wege. Die leichtere Form der «Angst» kann man erlernen oder sich antrainieren, oft wird man sich daraus aber ein «Programm» schreiben. Ein solches Programm wird, wenn es nicht gelöscht oder umgeschrieben wird, früher oder später Einfluss auf den Lebensweg haben.
Einfaches Beispiel: Wenn Eltern eines Kleinkindes Angst vor Hunden haben (weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben), ist es oft so, das sie diese Angst auf das Kind übertragen. Mit Aussagen, wie Hunde beissen, und sind gefährlich, legen sie somit den Grundstein. Obwohl das Kind selbst noch keine Erfahrung mit Hunden gemacht hat, wird hier durch die Eltern, bewusst oder unbewusst, suggeriert das man vor Hunden Angst haben muss. Spinnen wir diesen Gedanken doch mal weiter. "Rein hypothetisch" sollte / möchte das Kind von seinem Lebensplan her «Tierarzt / Tierärztin» werden, wie soll das dann funktionieren, wenn man Angst vor Hunden hat?
Es gibt aber Ängste, die sehr viel tiefer gehen. Existenzangst, die Angst vor Vereinsamung, hilflos einer Situation ausgeliefert zu sein und die Angst vor Verlust, z.B. einer geliebten Person, oder die Angst vor dem eigenen Tod gehören zu den Urängsten. Die Erschütterung unseres Urvertrauens ist ein so gewaltiger Einschnitt auf unserem Lebensweg, so das es für die Betreffenden schwierig wird, sich daraus wieder zu lösen. Wenn unser Urvertrauen derart aus dem Gleichgewicht gebracht wird, kommen einige an den Punkt wo sie den «Sinn ihres Daseins» in Frage stellen. Einige finden einen Weg, ihre Angst in der hintersten Schublade ihres Bewusstseins zu verstecken. Sie «verdrängen» vieles und leben oft ihr Leben einfach weiter. Wenn ich in meiner Arbeit mit diesen Menschen zusammentreffe, bin ich immer wieder erstaunt, wie gut dieser Verdrängungsmechanismus funktioniert.
Andere wiederum sind, so darin gefangen das sie krank werden und / oder weiteres Unheil nur so anziehen. Gedanken erschaffen unsere Realität, sie folgen dem, was «in uns» auf der Prioritätenliste steht. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um positive oder negative Gedanken handelt. Entscheidend ist die Wichtigkeit, die wir unseren «Gedanken» zugestehen.
Eine Urangst wird nie ganz verschwinden, man kann aber lernen, mit ihnen umzugehen oder sie als positiven Verstärker zu nutzen. Die Angst vor dem Tod kann man nutzen, um sein Leben so zu gestalten, um es so intensiv wie möglich zu erleben und zu geniessen. Sich in seinem Leben Ziele zu setzten, und Herzenswünsche zu erfüllen, können dieser Angst Kraft entziehen.