Einen unbekannten Weg alleine zu gehen ist beschwerlich. Ein Weggefährte an deiner Seite kann dich unterstützen, bei auftretenden Hindernissen das sich in den Weg stellende Objekt neutral anzusehen oder die Möglichkeiten zu hypothetisieren, seine Eigenschaften, ob die nun gut oder schlecht sein mögen, für die eigenen Zwecke einzusetzen. Oft steckt in einem gewaltigen, monströsen unüberwindbar erscheinenden Hindernis nur aufgeblähte Wichtigtuerei die keinen weiteren Moment der Aufmerksamkeit erfordert.
Dieses Objekt einfach links liegen lassen und daran vorbei zugehen ist eine schwere Aufgabe und erfordert Mut und der ist anfänglich nur sehr zart vorhanden, aber genau hierbei kann ein Weggefährte dich unterstützen. Er kann dir den Rücken freihalten, deine Hand ergreifen, er kann mit dir über das Objekt philosophieren oder einfach nur mit dir schweigend in der Stille die Kraft suchen, die den Mut der benötigt wird eine Entscheidung zu treffen, hervorbringt. Ein Weggefährte ist wie der leise Klang einer Melodie die begleitet, unsichtbar und doch irgendwie da ist, auch wenn alles um einen herum zusammenzubrechen droht.
Sich zu akzeptieren, wie man ist, anzunehmen und wahrzunehmen, wer man ist, heisst für mich, die höchste Achtung vor dem Leben zu haben, dass Geschenk des Lebendigseins auch als ein solches anzusehen und nicht als Fluch.
Ich gebe zu, auch mir fällt das manchmal schwer, gibt es doch so viele Hindernisse und Stolpersteine die genau angeschaut werden wollen und eine Entscheidung fordern. Und jede noch so kleine Entscheidung die wir bewusst oder unbewusst treffen wirkt sich, je nachdem wie viel Wichtigkeit wir ihr zuteilen, auf unseren Lebensweg aus. Eigene Wünsche, Träume und Ziele gehen daher gerne verloren, weil die vielen Hindernisse mehr Raum beanspruchen als wir ihnen zugestehen sollten. Prioritäten setzen kann man aber nur, wenn man sich wahrnimmt und seinen Selbstwert erkannt hat.